Die Religion Wissenschaft
Eine notwendige Demaskierung
Neben dem Geld, also dem Gott Mammon, kennt die gefallene Welt nichts Höheres als die Wissenschaft. Alles, was der menschliche Verstand seit Jahrtausenden emsig zusammengetragen hat, sind Reichtümer, die sich in Geld und Selbstbehauptung des Ichs realisieren lassen. Geldreiche und Kopfreiche gehören daher zusammen. Sie sind aufeinander angewiesen und unterstützen sich gegenseitig. Geld gibt Ehre und Wissen gibt Ehre oder Ansehen. Beides fördert den so genannten Fortschritt der Menschheit. Das Geld dient dazu, der Wissenschaft und Gelehrsamkeit ihre Tempel zu bauen und zu erhalten. In diesen Tempeln oder Hochschulen wird die Jugend im Geist der Furcht und Verehrung des menschlichen Verstandes und seiner Scharfsinnigkeit zu Priesternachwuchs der Religion Wissenschaft erzogen. Diejenigen, welche zu hohen Priestern oder Professoren aufsteigen, dürfen Talare anziehen und Barette aufsetzen, Titel führen und Ehren einheimsen, denn sie dienen einem sehr großen Gott. Und alles Volk steht umher und staunt, sobald die Zauberformel ertönt: Die Wissenschaft hat gefunden! Die Gelehrten sagen! Da gibt es keinen Widerspruch mehr, denn die Priester jeder Religion müssen es doch wissen, das dumme Volk ist auf sie angewiesen. Verstand und Wissen gehören zum „Fleisch", großer Verstand und viel Wissen sind eben viel Fleisch; und Fleisch gelüstet stets wider den Geist.
Es gehört zum Wesen jedes Christus-Erlebnisses, dass die Erlösung im schärfsten Gegensatz zu allen bisherigen Autoritäten steht und sich durchkämpfen muss. In dem Büchlein „Das Weltbild der Bibel" schrieb der Herausgeber vor Jahren u. a. über das Thema Wissenschaft:
»Man lässt sich so gern einreden, auch in sonst ganz gläubigen Kreisen, die Bibel enthalte eben viele „Bilder", die ein beliebtes Ausdrucksmittel der orientalischen Schreiber seien. Diese „Bilderschrift" müsse nun gedeutet werden, etwa wie man Kindern ein Bilderbuch erkläre. Und dann sorgt man natürlich dafür, dass diese Deutung ja nicht der herrschenden wissenschaftlichen Erkenntnis widerspricht, damit die Theologie von den Kollegen der anderen Fakultäten nicht ausgelacht, sondern anerkannt wird. Umgekehrt ist es richtig: Unser Dasein in der Zeit ist „Bild", Schatten, die Bibelworte sind ausnahmslos Wesen. Es ist also immer alles eine Frage der Stellung zur Schrift. Hab ich eine völlig gebrochene, eine halb gebrochene, eine leicht angebrochene oder eine völlig ungebrochene Stellung zur Schrift, d.h. zum Worte Gottes, dann wird meine Stellung zur Welt das entsprechende Gegenstück sein. Und meine Stellung zur Schrift wird immer offenbar an dem Maß von Schmach und Spott, das ich ihretwegen zu übernehmen bereit bin. In dem Umfang, in dem die Welt mir gekreuzigt ist, wird mir die Schrift zur Wahrheit und umgekehrt! Wer das einmal erkannt hat, der bricht radikal mit der ganzen Verehrung der Wissenschaft, die auch in gläubigen Kreisen immer noch üblich ist. Der gelehrte Paulus war hier völlig eindeutig: Die Weisheit dieser Welt (sämtliche Fakultäten ohne Ausnahme!) ist Torheit bei Gott! (1. Kor. 3, 19.) Oder Röm. 1, 22: die sich für weise hielten, sind zu Narren geworden.
Der Weise dieser Welt sucht die Wahrheit nicht etwa durch gläubige Annahme übernatürlicher, göttlicher Offenbarung zu finden, wobei das Gewissen nicht ausgeschaltet werden kann, sondern ohne Rücksicht auf das Gewissen durch ausschließliche Bestätigung seiner fünf Sinne und seines Verstandes. Was er auf diese Weise findet, das fasst er dann zu Systemen und Lehrsätzen zusammen, die er als wissenschaftlich begründet, weil als vom Verstand bewiesene Natur und Wahrheitserkenntnis verkündet. Wer diese Ergebnisse mit dem Verstand nachprüft, anerkennt und nach dieser Methode weiter an ihrem Ausbau arbeitet, der wird wissenschaftlich anerkannt und entsprechend geehrt. Zu diesem Zweck hat die Menschheit (unter Einwirkung des in der Luft sie beherrschenden Satans) in den Universitäten und Schulen aller Art ein sorgfältig ausgebautes Ehrverteilungssystem geschaffen, das allerlei Titel und Würden verleiht und dadurch die Menschen immer stärker an ihre Verstandesirrtümer bindet. Sie nehmen so gerne Ehre voneinander und begeben sich dadurch nach Joh. 5, 44 der Glaubensfähigkeit: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre von einander nehmet und die Ehre, die von Gott allein kommt, nicht suchet?" Passt dieses Jesuswort nicht haarscharf auf unsere Wissenschaft und das Gelehrtentum?
Was ich mit dem Verstand begreife, brauche ich schon nicht zu glauben. Was ich einem andern glaube, das ehrt diesen. Was ich aber mit meinem Verstand begreife, das ehrt mein Ich. Das Wort Gottes aber stellt ausdrücklich fest (Spr. 3, 5), dass der Mensch sich nicht auf seinen Verstand verlassen soll. (Weil der menschliche Verstand seit dem Sündenfall verfinstert und auf Offenbarungslicht angewiesen ist, wenn er etwas sehen soll!) Das aber tut die Wissenschaft. Daher ist alles Trug, was sie mit dem Verstand findet, sofern es nicht mit der Bibel übereinstimmt. Deshalb ist es auch ganz falsch zu sagen, die Bibel wolle ja keine naturwissenschaftliche Erkenntnis lehren. Doch, das tut sie, wenn auch nur ganz nebenbei. Was sie sagt, ist volle Wahrheit, und was der Mensch findet, das muss er an der Bibel prüfen. Was nicht mit der Bibel als dem Wortlaut der Wahrheit übereinstimmt, das ist Wortlaut der Lüge."
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