Gottes Wort über die Schöpfung
Bisher wurde gezeigt, was die Menschen über das Weltall und über die Schöpfung meinen und wie sie ihre Fündlein schließlich ausnützen zu einem Großangriff auf Gottes Wort, das uns über die Schöpfung durch Offenbarung sehr genau Aufschluss gibt.
Wer diese Offenbarung nicht als wahr annehmen will und kann, der muss eben selber suchen und forschen und dann das für Wahrheit halten, was er mit seinen fünf Sinnen und mit seinem Verstand gefunden hat.
Wenn aber das, was er selbst gefunden hat oder was andere ihm erzählen, der Wahrheitsoffenbarung des Wortes Gottes der Bibel direkt widerspricht oder nicht von ihr irgendwie bestätigt wird, dann bleiben wir Gläubige beim Wort Gottes.
Damit erklären wir: Der Wissenschaft glauben wir nicht, auch wenn wir ihre Fehlerquellen nicht nachweisen könnten.
Am schlimmsten sind aber diejenigen dran, welche eine Zwischenstellung beziehen, immer wieder ein Kompromiss zwischen Wissenschaft und göttlicher Offenbarung versuchen, also eine Mischung zwischen Licht und Finsternis herstellen wollen.
Entweder kalt oder warm nichts ist widerwärtiger als das Laue, das Hinken auf beiden Seiten! Das tut man aber, wenn man erklärt: „Der christliche Glaube ist nicht an das Weltbild vergangener Jahrhunderte gebunden, er verträgt sich durchaus mit dem gewandelten Weltbild der modernen Naturwissenschaft."
Das eben bestreiten wir ganz entschieden! Wir Gläubige empfinden das als eine Entwertung und Aushöhlung des Wortes Gottes durch den raffinierten Trick der Entmythologisierung, der schon seit
Jahrtausenden angewendet wird mit der alten Schlangenfrage:
Sollte Gott gesagt haben? (1. .Mose 3, 1.) Dieser Trick wird heute so gehandhabt: Man nimmt aus der Überlieferung des Wortes Gottes das heraus, was einen gefühls- und verstandesmäßig besonders gut anspricht, was man gerade noch billigen und bejahen kann, ohne das Ansehen als gebildeter Mensch zu verlieren, was einem sogar vielleicht einiges Licht gibt und innerlich zurechthilft. Aber man schiebt dann alles andere auf die Seite als überholt, weil in der Vorstellungswelt einer vergangenen Zeit gedacht und
geschrieben.
Damit gibt man doch auf Kosten des Wortes Gottes dem wissenschaftlichen Fortschritt der Menschen die Ehre, man wagt nicht, an ihm zu zweifeln und zu rütteln. Diese Methode der „Entrümpelung" hat Professor Bultmann nur auf die äußerste Spitze getrieben, jedoch die Methode selbst ist schon sehr alt.
Wir Wortgläubige erklären uns als schärfste Gegner dieser Methode auch in ihren feinen Anwendungen und damit gleichzeitig als schärfste Gegner der menschlichen Wissenschaft und ihres sogenannten Fortschritts, soweit sie sich gegen Gottes Wort stellen. Dafür halten wir entschieden am Wortlaut der biblischen Zeugnisse fest, gerade auch in jenen Teilen, die für den heutigen Stand der Wissenschaft und ihrer Erkenntnis hoffnungslos überholt zu sein scheinen.
Wir glauben, dass der Heilige Geist nichts Falsches, Verkehrtes, „Zeitbedingtes" in die Bibel hineingehaucht hat. Denn es wären doch geradezu Lügen, wenn in der Bibel zu lesen ist. die Sterne werden vom Himmel auf die Erde fallen, die Sonne laufe, die Erde stehe und wanke nicht.
Dazu hin hätte der Heilige Geist vergessen, die Anweisung in die Bibel zu inspirieren, dass die Natur-, Schöpfungs- und Weltallvorstellungen der Schrift beliebig auswechselbar seien, damit die Gläubigen am Ende der Tage nicht ausgelacht werden, wenn sie immer noch an die Bibel glauben. Viele Prediger nehmen diese Auswechslung jedoch von sich aus vor, sie brauchen keine höhere Erlaubnis dazu. Freilich kann man auch gläubig sein und gerettet werden, wenn man nur einen Bruchteil der Gottesworte kennt und annimmt.
„Glaube an den Herrn Jesum, so wirst du und dein Haus selig", d.h. gerettet. Wir halten zu Beginn unseres Glaubenslebens noch vieles in der Welt Für richtig und gut, was in Wirklichkeit verkehrt und satanisch ist, und erfreuen uns doch schon der Vergebung der Sünden und der Hoffnung des ewigen Lebens.
So können wir ruhig auch glauben, dass die Erde eine Kugel sei, die durch den leeren, kalten, unendlichen Raum wirble, und den Widerspruch zum Wort Golfes gar nicht bemerken oder ihn für unwesentlich halten. Ein Kind weiß vieles noch nicht, was ein Erwachsener weiß, und lebt und freut sich doch seines Lebens.
Bedenklich wird die Sache erst dann, wenn einem geistlich herangewachsenen Menschen, vor allem einem Prediger des Wortes Gottes, die Spannung zwischen den biblischen Aussagen und den menschlichen, gelehrten Behauptungen aufgeht.
Wenn er sich dann, wie es auf den Akademien und Seminaren gelehrt wird, damit beruhigt, dass die Bibel eben in den Vorstellungen der damaligen Zeit geschrieben sei, dass es ja aber auf den Sinn und nicht auf die „äußerlichen Dinge" ankomme, dann hat er sich praktisch für die Entmythologisierung entschieden. Und man kann deutlich beobachten, dass die Gläubigen, welche sich mit dieser mangelhaften Erklärung beruhigen lassen, kein rechtes inneres Wachstum mehr aufweisen.
Sie bleiben geistlich stehen und werden dafür immer gelehrter. Denn einen Ersatz muss der Mensch ja haben. Entweder wächst er in der Gnade und Erkenntnis oder im Verstand.
Der Schlüssel zur Erkenntnis ist weggenommen, wenn man die Leitung des Heiligen Geistes in alle Wahrheit verlässt und sich der Leitung der Gelehrten anvertraut. Der falsche Verstandesweg ist schon kenntlich daran, dass er angenehm ist und keinen Gegensatz zur Welt und ihrer Weisheit aufreißt.
Daher auch keine Verfolgung und Verspottung! Der Weg unter Zucht und Leitung des Heiligen Geistes ist immer daran kenntlich, dass er in steigenden Gegensatz zu den Kollegen, zur Welt und ihrer Wissenschaft bringt, dass die Spannungen zu allem, was die Masse der Menschen glaubt und für richtig hält, immer großer werden auf allen Gebieten.
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