Das Licht und sein Weg
Das Licht ist das Mittel, mit dem wir alles unterscheiden können und sollen. Oben im Allzentrum wohnt Gott in einem Lichte, da niemand zukommen kann (1. Tim. 6, 16), und bei Gott gibt es nach Jak. 1, 17 „keinen Wechsel oder Beschattung durch Umdrehung!" (Knoch). Aber je weiter entfernt wir vom Gottzentrum des Alls existieren, umso mehr ist ein Wechsel von Licht und Finsternis durch Umdrehung des Sternenhimmels und von Sonne und Mond vorhanden. Es gibt dabei zweifellos Lichtstufen,
verschiedene Gradeder Helligkeit oder der Gottesnähe. Ebenso gibt es aber unter der Erde auch entsprechende Finsternisstufen, verschiedene Grade der Dunkelheit. Auf der Erde treffen sich unterste Lichtstufe mit oberster Finsternisstufe, sie wechseln miteinander regelmäßig ab. Im Tausendjahrreich wird die irdische Sonne siebenmal heller scheinen als vorher, der Mond ebenfalls. Aber es steht nirgends, dass die Nacht siebenmal dunkler sein werde.
Wir haben also folgende Abstufung im All: Oben oder innen: Licht das absteigt und immer wieder durch Finsternis wandert, von dem Licht aus, da niemand zukommen kann, bis zum blassen Licht in der gefallenen Erdsphäre. Unter der Erde hört das Licht auf, die Finsternis regiert.
Zwar ist vor Gott alles bloß und aufgedeckt, auch die Finsternis ist Licht bei ihm (Ps. 139, 12). Die Finsternis oder der Mangel an Licht bezieht sich stets auf die Geschöpfe. Deren innere Fähigkeit, das Licht zu fassen, sucht sich die entsprechende äußere Lichtsexistenz. Da Gott Licht ist, heißt Licht: Gottnähe, Gotterkenntnis. Finsternis heißt: Gottferne, mangelndes Wissen von Gott. Gottferne äußert sich in Raum oder räumlicher Distanz vom Gottzentrum (Eph. 4, 9 + 10; 3, 18 - 20).
Licht ist kein Haben nur, sondern
in erster Linie ein Zustand, ein Sein. Finsternis ebenso!
„Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!" (Matth. 6, 23.) Wir sind das Licht der Welt und des Lichtes Kinder mitten unter dem Dunkel dieser Welt.
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