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Licht im Licht der Quantenphysik

»Das Ringen des menschlichen Geistes mit dem Rätsel des Lichts ist ein spannendes Drama, in dem unser ganzes Wirklichkeitsbild von Grund aus verändert und auch die Philosophie vor eine neue Lage gestellt worden ist. Der Gang der Lichtforschung von Huygens und Newton an bis zur Gegenwart erinnert an die Erforschung einer Höhle, bei der die Forscher immer glaubten, am Ende der Höhle zu sein und die ganze Halle mit der Wunderwelt ihrer Tropfsteingebilde zu überschauen. Aber jedes mal, wenn sie am Ende zu sein glaubten, bemerkten sie wie zufällig irgendwo an der Seitenwand der Höhle einen kleinen Spalt, wo man zwischen zwei Felsblöcken eben durchkriechen konnte. Und als sie sich hindurchgetastet hatten, tat sich ein neuer, noch größerer Raum vor ihren Augen auf, und dabei von einer solchen Pracht und Weite, dass von ihm ausgesehen der bisher durchschrittene Raum nur wie eine Vorhalle zu diesem noch gewaltigeren unterirdischen Tempel erschien. Wir müssen uns zunächst den dramatischen Gang der Lichtforschung in ganz kurzen Strichen vor Augen stellen, soweit wir ihn als Laien von fern verfolgen können. Wir können uns dabei an die Darstellung anschließen, die Louis de Broglie, der selbst eine entscheidende Rolle in diesem Drama gespielt hat, in seinem Buch „Die Elementarteilchen" gibt, obwohl de Broglie seine besonderen Gedanken über das Licht hat, die heute teilweise überholt, teilweise noch nicht anerkannt sind.

Der Kampf ging von Anfang an um die Frage: Besteht das Licht aus Wellen? Ist die Lichtstrahlung die Fortpflanzung der periodischen Erschütterungen eines unsichtbaren Mediums, des so genannten Äthers, durch den Raum, wie der Ton die Fortpflanzung einer Lufterschütterung ist? Oder besteht das Licht aus Korpuskeln oder Körnchen, die wie Geschosse oder Schlössen eines Hagelschauers von der Lichtquelle ausgeschleudert werden? Während Newton noch an der Korpuskelvorstellung festhielt, so hat doch unter dem Einfluss von Huygens, Young, Frensnel zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts und später von Maxwell die Wellenvorstellung den Sieg errungen, Die Erscheinung der Lichtbrechung (der Lichtstrahl wird beim schrägen Übergang aus einem Medium in ein anderes, etwa aus Luft in Wasser, abgelenkt), vor allem aber die Interferenzerscheinungen, bei denen Wellen, die aufeinander auftreffen, sich gegenseitig verstärken oder aufheben können (Licht mit Licht vereint erzeugt oft Dunkelheit), schienen ganz eindeutig auf das Wellenbild zu führen. Die Korpuskelvorstellung schien einer primitiveren Stufe anzugehören. Die Wellentheorie hatte in dem großen Kampf die erste Runde gewonnen.

Aber nun kam der erste dramatische Augenblick in der optischen Wissenschaft, der ganz unerwartet zum allgemeinen Erstaunen trotz aller einleuchtenden Beweise für die neue Deutung die Forschung scheinbar in das alte Geleise zurückwarf. Es war eine auf den ersten Blick ganz nebensächliche Erscheinung, die man bisher kaum beachtet hatte, vergleichbar einem kleinen Spalt in der Höhlenwand, den die Höhlenforscher nicht gesehen hatten, der aber alle bisherigen Ergebnisse in Frage stellte. Das war der so genannte Lichtelektrische Effekt. Was versteht man darunter? Jedes Quantum Materie enthält die so genannten Elektronen in sich, elektrisch geladene Teilchen, die bei gewöhnlicher Temperatur nicht aus ihr entweichen können. Es gibt aber eine Möglichkeit, die Elektronen aus dem Materiestück herauszusprengen und herauszuschleudern, indem man Materie durch Belichtung eine bestimmte Energiemenge zuführt. Das Experiment hat nun gezeigt: Auch wenn man das Materiestück sehr weit von der Lichtquelle entfernt, werden immer noch Elektronen herausgeschleudert, wenn nur die Frequenz der Lichtwellen (das heißt die Zahl der Wellenberge, die an einem bestimmten Punkt innerhalb einer Sekunde vorbeigehen) groß genug ist. Natürlich werden immer weniger Elektronen in der Sekunde ausgeschleudert werden, je größer der Abstand ist, der zwischen dem belichteten Materiestück und der Lichtquelle besteht. Aber wie weit man auch beide voneinander entfernen mag, so kommen doch immer noch einige Auschleuderungen vor.

Das Licht kann also auch bei noch so geringer Intensität immer noch den lichtelektrischen Effekt auslösen, wenn nur eine Frequenz nicht unter ein gewisses Maß heruntergeht.

Aus dieser Tatsache können wir erschließen, ob das Licht aus Wellen besteht oder eine körnige Struktur hat. Denken wir uns einer Lichtquelle gegenüber einen Schirm in einem bestimmten Abstand aufgestellt, der von der Lichtquelle belichtet wird. Mag das Licht aus Wellen oder aus Körnchen bestehen, in beiden Fällen wird die Lichtenergie, die vom Schirm aufgenommen wird, wenn er sich in einem bestimmten Abstand von der Lichtquelle befindet, dieselbe sein. Aber die ausgestrahlte Lichtenergie wird in beiden Fällen ganz verschieden auf den Schirm verteilt sein. Ist das Licht wellenförmig, bildet es also bei der Ausstrahlung eine Kugelwelle, die nach allen Seiten ganz gleichmäßig strahlt, so erhalten alle Teilchen während der ganzen Dauer der Belichtung Lichtenergie. Dabei haben alle Punkte des Schirmes immer die gleiche, wenn auch geringe, Lichtmenge aufgenommen. Besteht aber das Licht aus Körnern, gleicht die Lichtstrahlung also dem Dauerfeuer eines Maschinengewehrs, bei dem lauter kleine Geschosse aus geschleudert werden, dann erhalten immer nur bestimmte Punkte des Schirmes, die getroffen werden, während der Belichtung eine verhältnismäßig starke Lichtmenge, andere Punkte aber, die keinen Schuss erhalten, bekommen überhaupt kein Licht. Nun wollen wir einmal annehmen: Im Bereich der Lichtstrahlen befindet sich ein kleiner Mechanismus, der nur dann in Funktion tritt, wenn man ihm eine gewisse Energiemenge zuführte, die einen bestimmten Mindestbetrag haben muss. Denken wir etwa an eine Uhr, die aufgezogen ist, deren Pendel aber einen bestimmten Anstoß braucht, damit das Gehwerk in Bewegung kommt. Dieser Mechanismus ist ein Gleichnis für ein Elektron, das eines bestimmten Anstoßes bedarf, damit es aus dem Materiestück herausgeschleudert wird und dadurch der photoelektrische Effekt zustande kommt. Ist das Licht eine Welle, die sich gleichmäßig durch den Raum ausbreitet, so wird die Kraftwirkung allmählich immer schwächer, je weiter sich der Strahl von seiner Quelle entfernt. Wenn also der Mechanismus eines Anstoßes von einer bestimmten Stärke bedarf, um in Gang zu kommen, so kann dieser Prozess überhaupt nicht mehr ausgelöst werden, wenn das Materiestück so weit von der Lichtquelle entfernt ist, dass die Welle, bis sie zu ihm gelangt, schon zu schwach geworden ist, um den Prozess noch auslösen zu können. Völlig anders ist die Sache, wenn das Licht nicht eine Welle ist, sondern aus körperlichen Lichtgeschossen besteht. Dann ist für den Mechanismus, der bildlich gesprochen sehr weit vom Maschinengewehr entfernt ist die Gefahr längst nicht mehr so groß, von einem der Geschosse getroffen zu werden. Der Geschosshagel ist in weiter Entfernung vom Maschinengewehr längst nicht mehr so dicht, wie das wenige Meter von seiner Mündung der Fall war. Trotzdem ist man auch in weiter Entfernung vom Maschinengewehr nie ganz außer Gefahr. Denn schließlich, wenn die Beschießung lang genug anhält, ohne Bild gesprochen, wenn die Belichtung lange genug dauert, besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein Geschoss einschlägt und der Mechanismus von einer verirrten Kugel getroffen wird und auf diese Weise in Bewegung kommt. Wir sehen also: Wenn es sich zeigt, dass in ganz großer Entfernung von der Lichtquelle immer noch die Möglichkeit besteht, dass der Effekt ausgelöst wird, der ja eine bestimmte Energiemenge erfordert, so ist damit erwiesen: Das Licht ist nicht eine Kugelwelle, sondern eine Geschossgarbe. Es hat also allen gegenteiligen Argumenten zum Trotz dennoch nicht wellenförmigen, sondern korpuskularen Charakter.

Das war der zweite Akt des spannenden Dramas, in dem der Mensch mit dem Licht rang, um sein Geheimnis zu ergründen. Die Korpuskelvorstellung hatte die zweite Runde gewonnen. Dieser Sieg fand darin seinen Ausdruck, dass zunächst Max Planck das Elementarquantum ,h' errechnet hatte und dann Einstein diese Entdeckung erweiterte: Jedes Licht, das die Frequenz ,v' hat, besteht aus Energiekorpuskeln ,h' x ,v'. Diese Energiekorpuskeln, mit denen fortan die Lichttheorie rechnete, nannte man zunächst Lichtquanten, auch ganz allgemein Photonen. Wenn die Erforschung des Lichtes bei diesem Ergebnis zur Ruhe gekommen wäre, dann hätte sie zu keiner Umwälzung des ganzen Weltbildes geführt. Man wäre zu der alten Vorstellung der Lichtteilchen zurückgekehrt, wie sie Newton gehabt hatte. Die klassische Anschauung, nach der auch das Licht wie die ganze materielle Welt aus kleinen Körnchen besteht, die ihre Bahn durch den Raum durchfliegen, hätte in der Tat auf der ganzen Linie über das Wellenbild gesiegt. Aber diese einfache Rückkehr in das Stadium vor dem Aufkommen der Wellentheorie war nicht mehr möglich. Dieser Rückweg war verbaut. Ihm stand als unumstößliche Tatsache, die sich nicht aus der Welt schaffen ließ, der Vorgang der Interferenz entgegen, die, wie wir oben sahen, nur aus dem Wellencharakter des Lichtes erklärlich war. Man hat zwar den Versuch gemacht, die Interferenzerscheinungen dadurch zu erklären, dass eine Masse von Korpuskeln gleichzeitig zusammen auftreten und miteinander in Wechselwirkung kommen. Aber diese korpuskulare Deutung der Interferenz misslang. Denn die Interferenzstreifen erschienen immer noch auf der photographischen Platte, wenn man sie lange genug belichtete, selbst dann, wenn nicht eine Masse von Photonen, sondern nur ein einziges Photon zur Zeit im Interferenzapparat vorhanden sein konnte. Dann war eine Wechselwirkung innerhalb einer Masse von Korpuskeln von vornherein ausgeschlossen, Die Photonen konnten ja nicht mehr gleichzeitig, sondern nur nacheinander auf den Apparat gelangen.

Damit hatte das spannende Drama, in dem der Menschengeist mit dem Rätsel des Lichtes rang, seinen Höhepunkt erreicht. Es war ein tragischer Konflikt eingetreten, Die Natur schien sich selbst zu widersprechen. Zwei unumstößliche Tatsachen, vor die uns die Natur stellte, schienen miteinander unvereinbar zu sein. Auf der einen Seite standen die Interferenzen, bei denen die Wellen einander gegenseitig verstärkten und wieder auslöschten. Diese waren nur verständlich, wenn das Licht eine Welle war, also ein durch den Raum ausgedehntes homogenes Gebilde; auf der anderen Seite standen gewisse Effekte, die sich nicht leugnen ließen, vor allem der photoelektrische Effekt, Diese konnten nicht durch eine Welle, sondern nur durch ein Partikel hervorgerufen sein, also durch ein punktförmiges Gebilde, das an einen engen Raum gebunden war. Gibt es eine Lösung dieser dramatischen Hochspannung, dieses tragischen Konfliktes?

Eine Lösung ist nur möglich, wenn wir bereit sind, die ganze Grundvoraussetzung aufzugeben, mit der der Mensch seit den Anfängen der Naturforschung an die Wirklichkeit herangetreten ist und die er in allen Jahrhunderten als selbstverständlich angenommen hat, nämlich die Voraussetzung, dass die Welt, deren Geheimnis wir durch unsere Experimente enträtseln wollen, eine objektive Dingwelt ist. Wenn wir es mit einer Dingwelt zu tun haben, in der die Dinge jenseits von uns ihre Bahnen durch den Raum beschreiben, dann kann ein Objekt, das sich hier vor unseren Augen bewegt, in jedem Augenblick nur entweder eine bewegte Korpuskel sein, die eine bestimmte Stelle im Raum einnimmt und mit einer bestimmten Geschwindigkeit sich bewegt, oder es ist eine Welle, die durch den ganzen Raum ausgedehnt ist.

Anders wird die Sache nur dann, wenn wir es von vornherein nicht mit einem „absoluten Objekt" zu tun haben, das jenseits von uns steht, sondern wenn ein beobachtendes Subjekt in den ganzen Vorgang mit hinein genommen ist. Wenn das der Fall ist, dann müssen wir die Vorstellung aufgeben, dass das Korpuskel sich jeden Augenblick irgendwo im Raum befindet und mit einer bestimmten Geschwindigkeit eine bestimmte Bahn durchläuft. Das Korpuskel ist nur dann irgendwo da, wenn es sich einem beobachtenden oder experimentierenden Subjekt an einem bestimmten Ort durch eine bestimmte Wirkung kundtut. Nun bekommen mit einem Male die beiden Begriffe der Lichtwelle und des Lichtkörperchens einen neuen Sinn, in dem sie miteinander vereinbar sind. Die Lichtwelle ist nicht mehr eine Welle die wir uns als einen objektiven Vorgang, denken können, wie zum Beispiel die Schallwelle, die aus der Verdichtung und Verdünnung von Luft entsteht, oder die Meereswelle, die durch Fortpflanzung von Erschütterungen des Wassers zustande kommt, sondern es gibt jetzt nur noch eine Welle, bei deren Beschreibung wir ein beobachtendes Subjekt von vornherein mit hinein nehmen müssen. Das ist die Welle, in der sich nicht ein absolut objektiver Vorgang darstellt, der sich unabhängig von jedem beobachtenden Subjekt abspielt, sondern es ist die Welle, die die Schwankungen der Wahrscheinlichkeit ausdrückt, mit der ein Korpuskel sich einem betrachtenden Subjekt an einer Stelle im Raum durch eine bestimmte Wirkung kundgeben kann.

Machen wir uns diese so genannte „Wahrscheinlichkeitswelle" an einem Bild anschaulich: An einem warmen Sommerabend stehen in einem beleuchteten Tanzsaal die Fenster weit offen: Immer wieder kommen die Motten durch die Fenster in den Saal herein geflogen und tanzen vor allem um den Kronleuchter, der in der Mitte hängt. Die Motten flattern überall im ganzen Saal herum. Man kann nie sicher wissen, wo sich in diesem Augenblick eine Motte befindet, aber um den Kronleuchter herum ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass die betreffende Motte da ist. Stellen wir uns nun vor, der Kronleuchter sei in Bewegung gesetzt und schwebe in periodischen Schwingungen leise hin und her, so würde dadurch auch die Wahrscheinlichkeit, mit der sich an irgendeiner Stelle eine bestimmte Motte zeigen kann, mit hin- und herbewegt. Und nun denken wir uns einen Augenblick den Kronleuchter mit seinen Lichtflammen, die den ganzen Vorgang mechanisch erklärbar machen, weil die Flammen die Motten anziehen, vollständig weg. Achten wir nur auf die Möglichkeit, mit der jetzt an dieser, dann wieder an einer anderen Stelle das Auftauchen der Motte erwartet werden kann, so haben wir ein gewisses Bild von einer Wahrscheinlichkeitswelle. Es wird uns von vornherein klar, dass wir dabei irgendein Subjekt mit hinein nehmen müssen, dem sich die Motte durch ihr Auftauchen kundgeben kann, und für das dieses Ereignis je nach dem wahrscheinlich oder unwahrscheinlich werden kann.

Nun können wir mit de Broglie sagen: „Dem Photon ist eine Lichtwelle zugeordnet." Diese Lichtwelle bestimmt die Wahrscheinlichkeit, mit der sich mir, dem an dieser Stelle stehenden Beobachter, das Photon in dem und dem Punkt im Raum durch eine beobachtbare Wirkung bemerkbar macht, zum Beispiel durch einen photoelektrischen Effekt. Hat die Welle eine große Intensität, so besteht eine große Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Photon seine Gegenwart durch eine beobachtbare Wirkung kundgibt. Wo die zugeordnete Welle eine geringe Amplitude besitzt, besteht nur eine geringe Aussicht dafür. Wir sehen das besonders deutlich, wenn wir bei sehr schwachem Licht photographieren. Auch wenn das Licht so schwach ist, dass die Photonen im Interferenzapparat nur noch einzeln und nacheinander eintreffen, kann man die Aufzeichnung von hellen Streifen erreichen, die durch Interferenzen entstehen und durch die Wellentheorie als wahrscheinlich vorausgesehen oder vorausberechnet werden, obgleich jedes einzelne Photon noch einen örtlichen Effekt auf der Platte hervorgerufen hat. Man kann also sagen: „Das Photon ist in der Welle potentiell vorhanden." Wir können für dieses potentielle Vorhandensein auch den Ausdruck einsetzen, den wir im letzten Kapitel gebraucht haben, und sagen: „Das Photon ist noch nicht objektiviert, also noch nicht an einem bestimmten Ort gegenständlich in Erscheinung getreten." Dadurch wird begreiflich, dass de Broglie sagen kann (a. a. O. S. 40): „Sobald die örtliche Wirkung des Photons in Erscheinung tritt, verschwindet das potentielle Vorhandensein des Photons und der Welle, und die Welle erlischt. Der Wellenaspekt des Photons verschwindet, wenn es seinen korpuskularen Aspekt durch seine Lokalisation kundtut." Die beiden Aspekte gehören also notwendig zusammen, und doch bedingen sie einander gegenseitig. Alle diese Ausdrücke, die unsere heutigen Physiker gebrauchen, haben offenbar nur Sinn, wenn wir bei der Beschreibung des Naturgeschehens das beobachtende Subjekt hinzudenken und in den Vorgang selber mit aufnehmen. Denn ein absolutes Objekt, das jenseits jedes Bewusstseins existiert, kann nicht „erlöschen", Ein objektives Dasein könnte nicht von Augenblick zu Augenblick in Nichts versinken außer von Gott her (Boscovich).

Damit ist das spannende Drama, in dem der Mensch mit dem Rätsel des Lichts ringt, zu seinem Schlussakt gelangt. In diesem Schlussakt ist eine Synthese (Vereinigung) zwischen den beiden widersprechenden Bildern entstanden, in denen sich das Wesen des Lichtes in den Experimenten, die wir mit ihnen machen, abwechselnd dargestellt hat. Das Entweder-Oder zwischen Korpuskel und Welle, Partikel und Feld, diskontinuierlicher Gegebenheit oder Kontinuum, ist in einer höheren Einheit zusammengeschaut und aufgehoben. Die beiden Bilder hatten sich gegenseitig ausgeschlossen und uns vor einen unlösbaren Widerspruch gestellt, solange wir mit der Voraussetzung der klassischen Erkenntnistheorie an die Wirklichkeit herantraten, dass wir es mit einer bewusst einseinseitigen Realität zu tun haben. Sobald aber diese Voraussetzung aufgehoben war, verwandelte sich der Widerspruch in ein Verhältnis der „Komplementarität" (Beziehung zwischen Messgrößen im Bereich der Quantenmechanik, die besagt, dass man die betreffenden Messgrößen nicht gleichzeitig messen kann) zwischen zwei verschiedenen Seiten, von denen sich die Wirklichkeit zeigt, je nachdem das anschauende Subjekt, ohne das die Wirklichkeit nicht vollständig beschrieben werden kann, mit seinen Beobachtungen oder seinen Messinstrumenten an sie herantritt. Dass in der heutigen Physik, besonders in populären Darstellungen, in denen der mathematische Apparat beiseite gelassen wird, immer wieder von einem „Dualismus" zwischen zwei „Seiten" oder zwei „Aspekten" geredet wird, verführt uns leicht zu der Meinung, das Geheimnis der Komplementarität einander widersprechender Bilder sei damit erklärt, wenn man sie an der täglichen Tatsache veranschaulicht, die uns allen vom dreidimensionalen Raum her völlig vertraut ist, dass ein Körper, zum Beispiel eine Marmorstatue, von verschiedenen Seiten, von vorne, im Profil oder von hinten, betrachtet oder photographiert werden kann.

Diese verschiedenen Aspekte, die jeder Körper hat, sind auch innerhalb des alten realistischen Weltbildes ohne irgendeinen Widerspruch miteinander vereinbar. Dass man ein Haus oder einen Menschenkörper gleichzeitig von verschiedenen Seiten betrachten kann, das hat den alten Begriff der Objektivität noch nie erschüttert, und alle physischen Gebilde lassen sich innerhalb des dreidimensionalen Körpers ohne weiteres von den verschiedenen Seiten betrachten. Die Bilder, die sich dabei ergeben, können immer zusammengeschaut werden. Aber das ist hier das Unbegreifliche, was die ganze Welt der klassischen Objektivität aus den Angeln hebt, dass eine und dieselbe Wirklichkeit in zwei Bildern erscheint, die einander, wenn gleichzeitig, innerhalb des anschaulichen Körperraumes schlechterdings ausschließen und niemals zusammen geschaut werden können. Sobald das auch nur an einer einzigen Stelle der Erfahrungswelt möglich ist, stürzt das Gebäude der Objektivität zusammen, in dem sich der menschliche Geist seit Jahrhunderten häuslich eingerichtet hatte.

Der Dualismus von Korpuskeln und Wellenbild hat, wenn man ihn denkend erfassen will, eine vollständige Umwälzung des klassischen Realitätsbegriffes zur Folge. Erführt zu einem Umbau der letzten Fundamente. Das zeigt sich schon innerhalb der physikalischen Forschung darin, dass die neue Erkenntnis, auf die die Lichtforschung geführt worden war, nicht auf dieses engere Gebiet beschränkt bleiben konnte, sondern dass diese Entdeckung sofort über die Grenzen der Optik hinaus weiter griff. Der Gedanke legte sich nahe: Was von den Lichtquanten gilt, das könnte auch von den übrigen Elementarteilchen gelten, aus denen die Materie besteht. Es hatte sich schon vorher gezeigt, dass man auch in der Mechanik der Elementarteilchen innerhalb des Atoms das Plancksche Wirkungsquantum einführen musste, um die Bewegung der Elektronen zu verstehen. Auch der Bewegung der Elektronen musste eine fortschreitende Welle zugeordnet werden. Auch die Elementarteilchen der Materie, auf die das Bohrsche Atom-Modell führt, tun sich immer nur von Zeit zu Zeit durch örtliche Wirkung kund. In der Zwischenzeit ist es unmöglich, ihnen in jedem Augenblick einen Ort im Raum zuzuschreiben. Die Intensität der einem Elektron wie einem Teilchen zugeordneten Welle stellt auch beim Photon an jedem Punkt die Wahrscheinlichkeit dafür dar, dass das Teilchen sich durch beobachtbare Wirkung an diesem Punkt kundtut.

Wir wollen in diesem Zusammenhang die philosophischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, nicht mehr weiter verfolgen. Es ist uns hier zunächst nur um die weltanschauliche Bedeutung der Komplementarität von Korpuskeln und Welle zu tun. Um diese zu erfassen, genügt es, wenn wir die Ergebnisse der heutigen Physik zunächst einmal nur bis zu der Stelle verfolgt haben, wo das quantenmechanische Denken das Gebiet der Optik überschreitet und von den Photonen auf die Elementarteilchen der Materie übergreift, so dass der kühne Gedanke auftaucht, der der klassischen Physik unfassbar gewesen wäre, auch das Elektron könnte ebenso gut als Welle wie als Körnchen aufgefasst werden, wozu alsbald die experimentelle Bestätigung tritt.«


Bei YouTube gibt es zahlreiche Videos zu diesem Thema: Quantenphysik   und   Doppelspaltversuch


In dem Video Das Mysterium - Quantenbewusstsein wird dieses vereinfacht sehr schön dargestellt.

Das heißt mit einfachen Worten: Bei der Untersuchung des Lichtes haben die Gelehrten entdeckt, dass es eine weitere Dimension enthält, die uns bei irdischen Dingen unbekannt ist d.h. es stammt eben aus einer anderen Welt. Gott ist Licht. Im Licht wirkt also göttliche Kraft, und diese kann sich jederzeit den neugierigen Menschenaugen enthüllen oder verschleiern. Am Licht haben die Gelehrten zuerst entdeckt dass ihre bisherige Weisheit nichts war. Das ist sehr bezeichnend, denn das Licht offenbart. Es offenbart die Wahrheit, in die der Geist einführen will, damit die Liebe zur Wahrheit erwache.