Leben wir in oder auf der Erde? Gott will, dass die Menschen die Wirklichkeit erkennen, denn sein Wort. die Bibel, macht sehr klare Aussagen über den Bau des Kosmos.

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Die Folgen

Die kopernikanische Wende hatte tiefgreifende Folgen, die leicht übersehen werden. Die ptolemäische (wie die biblische) Erde wurde noch von einem Himmel überwölbt, der die letzte Wirklichkeit bedeutete. Diesen Himmel spiegelte die Erde nur wider- Alles, was auf der Erde geschah, entsprach nach der Vorstellung und dem Glauben der Menschen in irgendeiner Weise einem ewigen Urbild in den Himmelssphären, so dass schließlich der ganze Sinn des Lebens im Begriff der Übereinstimmung mit der himmlischen Wirklichkeit, mit dem himmlischen Vor- und Urbild beschrieben werden konnte. Wenn nun plötzlich diese Erde, auf der wir leben, zu einem Planeten wird, der an den planetarischen Umdrehungen des Himmels teilnimmt in einem Raum, der nirgends eine Grenze kannte, so bedeutete das eine „Entdeckung des Geheimnisses des Himmels". Man war damit gewissermaßen „hinter den Schwindel gekommen". Denn nun „wusste" man ja, dass die glänzenden Sterne, die so lange ihren Zauber auf die Menschen ausgeübt hatten, gar nichts als nur „andere Erden" sind.

So hatte also die Erde gar keinen Himmel mehr, der ihr zugehörte, der sie überwölbt und der die himmlische Realität, die himmlischen Vorbilder enthält. Der Sinn des Lebens konnte somit gar nicht mehr in der Nachahmung eines sicheren, erhabenen Vorbildes in einer himmlischen Welt bestehen. Man betrachtet vielmehr als Sinn des Lebens nunmehr die Erreichung und Erfüllung irgendeines künftigen Ideals, eines irdischen und menschlichen Zieles eigener Prägung. Der Himmel verliert seinen übernatürlichen Charakter, derThron Gottes wird entthront, aufgelöst in eine unendliche kalte Leere, und die Menschheit beginnt sich mit aller Macht irdischen, menschlichen, sichtbaren Zielen zuzuwenden. Es war der gleiche Ruf, den Friedrich Nietzsche später ausstieß mit den Worten: „Brüder, bleibt der Erde treu!", oder Heinrich Heine in seinem bekannten Spottvers:

„Zuckererbsen immerzu - solang die Schoten platzen. Den Himmel überlassen wir, den Engeln und den Spatzen!"

„Ein Blick auf den Wandel des Weltbildes im Lauf der Jahrhunderte zeigt, dass der Kosmos ein Bild des Menschen ist und der Mensch ein Bild seines kosmischen Bildes.

Die Vorstellung von der Ordnung des Alls und die Ordnungen der Gesellschaft und die persönliche Lebensordnung sind eine Einheit. Jede Kultur hat ihr entsprechendes Bild der Natur. Die kopernikanische Umkehrung der Verhältnisse von Erde und Sonne war nicht zufällig begleitet von einer Umkehrung der Verhältnisse der Menschen untereinander, von Oben und Unten, von Fürst und Volk, Einzelnem und Gemeinde, Mann und Frau. Und es liegt eine tiefe Wahrheit in dem Wort jenes polnischen Purimrabbis, der sagte: ,Seit man die Sonne stehen hieß und die Erde sich drehen, seither dreht sich mein Kopf!’ Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Ungebundenheit des modernen Menschen und der Auflösung der Sternenwelt in ein unendliches All mit unendlichen vielen Welten. Ebenso geht mit dem krampfhaften Bemühen der heutigen Europäer, wieder bindende Ordnungen für das Leben der Menschen untereinander zu finden, Hand in Hand „das Bestreben der heutigen Philosophie und Astronomie, das formlose Unendlichkeits-Chaos durch einen irgendwie endlich gestaltenden Kosmos zu verdrängen" („Hochland", 27. Jahrgang Seite 292).

Wir erkennen hier schon jetzt ohne Schwierigkeit die satanische Weichenstellung im Jahr 1543, die mit der Veröffentlichung des Buches von Kopernikus erfolgte. Es war im weiteren Sinne die Einleitung zur Endzeit, die Öffnung des Weges zum Bilde des Tieres! (Offb.13,f5.) Descartes, Leibniz, Spinoza, Pascal - die Universalgelehrten oder Polyhistoriker des 17. Jahrhunderts, sahen sich vor die Aufgabe gestellt, den Umbruch des kopernikanischen Weltbildes denkerisch und religiös zu bewältigen. Letzterer, ein gläubiger, frommer Mathematiker und Philosoph, sieht: sich in„Pensées sur la Religion" (1670 erschienen), wie seine ganze Epoche unter jene neue grauenhafte „schweigende" Unendlichkeit gestellt, die ab 1600 virulent (gefährlich, ansteckend) wird und alle naturwissenschaftlichen und religiösen Horizonte auflöst.

Ins Sein gestürzt, „beiden Unendlichkeiten" (Mikrophysik und Kosmik) ausgesetzt, vom Nichts bedroht, vergeht der Mensch im Irrealen (Unwirklichkeit), Sinn- und Wesenlosen. Die schauerlichen Abgründe des Unendlichen zeigen zu wenig, ihn zu erkennen, zuviel, ihn zu leugnen. Gott steht uns verborgen entgegen. Das Wunder des Glaubens im Herzen verwandelt den Abgrund des Nichts in den Glanz der Doxa Christi und eine neue Welt aus Liebe, Gnade und Heiligkeitsglanz füllt (an Stelle des zerschmetterten ptolemäischen Sphärenhauses) die Nacht der eisigen Unendlichkeit. Gott wohnt nicht mehr im goldgläsernen Imperium (Lichthimmel) der Scholastik (mittelalterliche Philosophie und Schulweisheit). Christus ist die neue Mitte allen Seins, und Christsein bedeutet die rigorose Entschlossenheit, Welt, Gott und Mensch, Leben und Tod durch das Medium Jesu Christi zu sehen. So entsteht „neuer Himmel und neue Erde", die erhabene neue Ordnung der Liebe.

Die Existenz des Menschen demaskiert Pascal, der Nietzsches geheimer Kontrahent ist, tödlich sicher als Verzweiflung, die sich in „Zerstreuung" rettet und in der „Langeweile" doch selbst ihre Sinnlosigkeit durchschaut. Das Wunder der Gnade erneuert den Menschen, Christus liebt als rettende Mitte die Entfremdung auf und entreißt den Menschen den zentrifugalen Kräften, die ihn aus einem irrsinnigen Extrem ins andere schleudern.

Da sich die Situation des Barockmenschen vor der Unendlichkeit und dem Nichts bis zur Gegenwart nicht grundsätzlich geändert hat, vermag sich die gesamte Gegenwart in Pascal wiederzufinden. Der ganze Spätbarock und seine Christuslyrik versuchte Ja den Durchbruch durch das Grauen der toten Unendlichkeit zu vollziehen!