Blick hinter die Kulissen
Auch der gelehrte Domherr in Frauenburg, Nikolaus Kopernikus, wollte zu Anfang des sechzehnten JahrWarum musste denn plötzlich im sechzehnten Jahrhundert der Gedanke an eine Änderung der bisherigen Weltvorstellung auftauchen? Wem konnte das nur ins Konzept passen? Die Menschen sagen: Da hat eben „zufällig" einer die Planetenbahnen studiert und nach einer Erklärung gesucht. Wir aber wissen doch, wer diese Zufälle und Einfälle steuert. Wer hat denn nur ein Interesse daran, gerade in der Reformationszeit, als
das Wort Gottes wieder auftauchte, es an einem wichtigen Punkt wieder in Frage zu stellen? Wer hat denn überhaupt ein Interesse am „Fortschritt" der Menschheit? Wo hin soll sie denn fortschreiten? Von wo aus und zu welchem Ziel hin? Welchem Ziel hin dienen denn alle die vielen geistigen Erkenntnisse, alle die wissenschaftlichen und technischpraktischen „Errungenschaften" der Menschheit? Sind es nicht immer weitere Schritte fort von Gott und seiner Wahrheitsoffenbarung in Natur und Gesetz und Sohn?
Ist das große Ziel, das am Ende der Menschheitsentwicklung auf dieser Erde steht, nicht einmal das antichristliche Weltreich, das alle Menschen, die ihr Leben lieb haben, zur Anbetung des falschen Christus zwingen wird? Und diesem Ziel dient jede neue Erkenntnis, jeder Fortschritt auf Erden. Deshalb wird ja auch einmal alles, was die Völker so fortschreitend schaffen, am Tag des Herrn mit Feuer verbrennen (Hab.2,13). Auch die Gelehrsamkeit der Völker, die Torheit vor Gott ist.
Die Menschen hatten jahrtausendelang gelebt, ohne zu wissen, dass die Erde, auf der sie wohnen, eine rasch sich drehende Riesenkugel sei, die sich um die viel größere Sonnenkugel drehe. Auch die vielen frommen Menschen, Seher und Propheten hatten das nicht gewusst und nicht verkündigt. Wozu wird diese „Weisheit" nun plötzlich am Ende des Jahrtausends aufgedeckt, das ins antichristliche Reich ausmünden wird? Ausgerechnet die Menschen sind weder weiser noch glücklicher oder besser geworden seit Kopernikusund
der ungeahnt fortschreitenden Wissenschaft und Kultur auf allen Gebieten, im Gegenteil, sie werden zusehends unglücklicher, gehetzter, unfreier, haltloser, allen Götzen bewusst oder unbewusst dienend. Wir müssen nicht nur die Erfindung des Schießpulvers, des Buchdrucks und der Dampfmaschine, sondern auch die Idee des Kopernikus und ihre Verbreitung im großen Zusammenhang der dem großen antichristlichen Aufstand gegen Gott und seinen Christus zuströmenden letzten Jahrhunderte dieses Jahrtausends sehen. Dann erkennen
wir die entscheidende Weichenstellung von der geistigen Welt her, die mit Kopernikus stattgefunden hat, besser.
Der Fürst dieser Weltzeit mit seinem Heer regiert in diesem Aon vom Lufthimmel aus über die Reiche der Erde, die ihm übergeben sind, wie jeder Bibelleser weiß (Eph.2, 2; Luk.4, 5 - 6).Wie regiert; er denn? Durch Erzeugung von Gedanken und Entschlüssen in den Herzen der Menschen. Denn er hat sein Werk in den Söhnen des Ungehorsams, so dass diese den Willen des Fleisches und der Vernunft (der Vernunft!) tun (Rph.2,2+3). So werden Ideen und Erfindungen von der Geisterwelt inspiriert und gefördert in den Menschenherzen,die
durch Suchen und Nachsinnen in den Bahnen der „reinen Vernunft" für solche Eingebungen offen sind. Auf diese Weise regiert die geistige satanische Welt im Lufthimmel über die Menschheit.
Es müssen ja nicht immer niedrige Mord- und sonstige grobe Sündengedanken sein, die da erzeugt werden, nicht immer nur „Wille des Fleisches", sondern es können oft sehr schöne, hochfliegende nützliche und edle Gedanken und Aufschlüsse sein, „Wille der Vernunft", welche in den Herzen der Forscher aufsteigen. Die Gedanken beginnen nach der Schrift im Herzen, nicht im Kopfe. Es sind Gedanken, welche an irgendeinem Punkt dem großen Endziel des Fürsten dieser Welt zu dienen haben: die Anbetung seiner Person im Bild des Tieres durch alle Menschen (Offb.13, 15). Dieses Endziel kennt aber der größte Teil der Menschheit bis heute nicht. Deshalb sind diese Forscher und Erfinder mit ihren Beiträgen zur sogenannten Fortschritts-Entwicklung nur Verführte, Missbrauchte, die in ihrem Ehrgeiz jeweils ein Steinchen beizutragen haben auf dem Weg zu dem großen Endziel: Anbetung des Tieres in seinem Bild.
Heute überstürzen sich die Erfindungen, weil Endzeit ist und weil daher die satanische Geisterwelt oben in großer Bewegung ist. Der Teufel wird bald auf die Erde herabgeworfen und weiß, dass er wenig Zeit hat (Offb.12,12). Wissenschaft und Technik gehören zusammen. Die Wissenschaft gibt der Technik die Voraussetzungen. Und am Anfang der modernen, von kirchlicher Aufsicht, aber auch vom Wort Gottes gelösten Wissenschaft stand neben anderen auch Kopernikus, der dem neuen uferlosen Weltbild und Weltgefühl des modernenMenschen
die Tür aufschloss mit der Verlegung des Mittelpunktes des Weltalls. Verlegung wohin? Etwa zu Gott in den Himmel, welcher doch nach dem Wort Gottes der Thron Gottes ist? Ach nein, sondern in die sichtbare Sonne, welche die Sonnenanbeter schon immer angezogen hat, während Ja der Himmel und sein Gott unsichtbar ist, nur dem Glauben sichtbar wird (Hebr. 11, 1 +2).
Es ist entscheidend wichtig, zu beachten, dass Kopernikus, der zweifellos persönlich ein ehrbarer Mann gewesen sein mag, nicht daran dachte, die Bibel als Gottes Wort um Rat zu fragen, er kannte sie wohl kaum, denn die Reformation hatte erst begonnen in Deutschland, während er in Italien und dann an der polnisch-deutschen Grenze über die Bahnen der Sterne nachgrübelte. Dieses rastlose innere Fragen und Suchen nach der Lösung einer Frage, eines Problems schafft die nötige seelische und geistige Bereitschaft, um die
Gedankensamen aus der unsichtbaren Luftwelt aufzunehmen. Dieser Vorgang wiederholt sich bei allen Erfindern auf irgendeinem Gebiet immer wieder. Wer sich selbst fragt und nicht Gott, der bekommt die Antwort aus dem Reich des Geistes, der stets verneint. Wer sich nicht mit Gott beschäftigt, nicht auf sein Wort hört und dadurch für die Inspirationen und Offenbarungen aus Gott offen ist in Glaubens-Gehorsam und im Gebetsumgang mit Gott, der beschäftigt sich eben mit der Welt, die nicht aus Gort ist, ohne dass er
es weiß. Wir müssen dabei die ganze Menschheitsentwicklung, vor allem in den letzten Jahrhunderten, als eine zielbewusst gesteuerte Sache ansehen, der alle Erfindungen und Entdeckungen, mögen sie im einzelnen noch so nützlich aussehen, mehr oder weniger dienen müssen.
„Aus dem Herzen kommen heraus böse Folgerungen, Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung" (Matth.15,19). Also auch falsches Zeugnis! Darunter sind nicht nur falsche Aussagen in einer Gerichtsverhandlung zu verstehen, sondern auch die Aufstellung wissenschaftlicher Behauptungen, die den Aussagen des Wortes Gottes widersprechen. Wer füllt das Herz mit dem, was dann durch den Mund herauskommt? Denn erst wenn das Herz voll ist, geht der Mund über. Satan heißt in der Schrift der Böse. Erwirkt
in den Herzen die bösen Folgerungen, die verkehrten Schlüsse in logischem Gewand. Dabei wird auch für die Erfinder und Forscher das Wort des Herrn am Kreuz gelten: Sie wissen nicht, was sie tun. Heute, da in der Atomzertrümmerung und ihren Folgen ein Stück des satanischen Endzieles von Wissenschaft und Technik der Menschheit erschreckend sichtbar geworden ist, widersprechen schon nicht mehr so viele Menschen, wenn man sie auf das zielbewusste satanische Wirken in der neueren Geschichte der Menschheit hinweist.
Kopernikus wagte seinerzeit nicht, seine Hypothese und das lateinische Buch darüber, das klugerweise dem Papst gewidmet war, zu seinen Lebzeiten zu veröffentlichen. Bei Gelegenheit der Galilei-Wirren wurde auch das Buch des Kopernikus von der katholischen Kirche 1616 auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. 1757wurde es dann von diesem Index gestrichen, und 1882 wurde von der Kirche der Druck aller Bücher, welche die Bewegung der Erde lehren, erlaubt. Da die evangelische Kirche und ihre Theologie schon vielfrüher
nachgegeben hatte, war damit also für den Fürsten dieser Weltzeit das große Teil-Ziel erreicht, dass die christlichen Kirchen auf der Erde, die das Bibelbuch in ihren Häusern liegen hatten, nicht mehr widersprachen, wenn die Wissenschaft das Gegenteil von dem lehrte, was in Gottes Wort stand. Wie dieses Teilergebnis dann weiter ausgewertet wurde zu dem neuesten Großangriff auf Gottes Wort durch Bultmann, wird später dargelegt.
Die kopernikanische Idee wurde von der damals in allen Bezirken stark aufgewühlten Zeit, die aus der kirchlichen Bevormundung auf allen Gebieten herausdrängte und die Vernunft als Gott zu verehren begann, positiv aufgenommen und dann von den Gelehrten im Laufe der Neuzeit immer weiter ausgebaut.
Petrus Gassendi, ein Pariser Philosophie-Professor, legte in der ersten Hälfte des Siebzehnten Jahrhunderts die Grundlagen zum modernen philosophischen Materialismus, zur Atomtheorie und zum mechanischen Weltbild. Der italienische Gelehrte Giordano Bruno brachte dagegen aus seiner Begeisterung für den griechischen Idealismus in spekulativer Weise das moderne Unendlichkeits-Weltallbild heraus. Er ist dafür im Jahr 1600, nach standhafter Verweigerung des Widerrufes, in Rom von der Inquisition verbrannt worden.
Während Kopernikus an sich noch in der Enge des endlich gedachten Sonnensystems geblieben war und nur dessen Mittelpunkt verlegt hatte, Galilei eigene Beobachtungen hinzugefügt, aber dann vor dem Ketzergericht widerrufen hatte, Kepler die mathematisch-astronomischen Gesetze dazu lieferte, hat der ehemalige Dominikanermönch und später unruhvoll in Europa umherreisende italienische Philosoph Giordano Bruno, viel mit Phantasie und Intuition (gefühlsmäßige Gesamtschau oder Eingebung!) arbeitend, die Endlichkeit deskopernikanischen
Weltbildes gesprengt und zuerst in einem Gedicht die Unendlichkeit und Unbegrenztheit des Weltall-Raumes ausgesprochen.
Bruno zertrümmert den festen Fixsternhimmel, an den auch Kopernikus wie das Mittelalter und Altertum geglaubt hatte und den die Bibel lehrt, und blickt nun in unendliche Weiten. Einzig ist also der Himmel, der unermessliche Raum, der universelle Schoß, der Allumfasser, die Ätherregion, innerhalb deren sich alles regt und bewegt. In ihm sind zahlreiche Sterne, Gestirne, Weltkugeln, Sonnen und Erden sichtbar wahrnehmbar und müssen unzählige andere vernünftigerweise angenommen werden. Unendlich viele Sonnen undWelten
gibt es nun. Weder unsere Erde noch auch unsere Sonne ist der Mittelpunkt der Welt. Es gibt überhaupt keinen Mittelpunkt des Weltalls mehr. Es gibt auch kein Oben und kein Unten mehr. (Genau das, was der Teufel erreichen will!)
Diese Anschauung, die nicht bewiesen werden kann, sondern eben eine Intuition (gefühlsmäßige Erkenntnis, Wunschbild) ist, hat sich in der modernen Zeit durchgesetzt und das mittelalterliche, begrenzte Weltbild mit seinem ruhenden Mittelpunkt, der Erde, zur Reliquie gemacht. (Aus Hofer: „Die Weltanschauungen der Neuzeit".)
Und diese gefühlsmäßige Schau scheint tatsächlich durch die neuesten Forschungen der Astronomen mit ihren großen Teleskopen bestätigt worden zu sein. Sie entdecken nämlich immer neue „Tiefen im unendlichen Weltraum", Riesensonnen, Spiralnebel, Milchstraßen und Sternenhaufen, die dazu hin alle irgendwo in Bewegung zu sein scheinen. Der Gedanke ist aufgetaucht, „das ungeheure, unendliche Universum gleiche einer gerade explodierenden Granate, die Trümmer, das sind diese Welten, fliegen auseinander, in die Unendlichkeit"
hinein. Ein anderer Denker antwortete darauf, „die Explosion sei schon vorbei, die Stücke fliegen bereits wieder zurück", alle auf einen Punkt zu! Wer lacht da?!
Wir wollen den großen Fehler, den die Sternengucker machen, gleich hier vorweg nennen. Er wird später ausführlicher behandelt. Sie meinen, das Licht strahle immer geradeaus, und sie verlegen die physikalischen Verhältnisse der Erdoberfläche ungefragt einfach in die Räume über uns. Sie schauen in andere Dimensionen und spannen diese in den Rahmen der irdischen, sichtbaren drei Dimensionen hinein. Das Ergebnis ist der Unsinn eines unendlichen, grenzenlosen, aber sichtbaren Raumes, von dem die Zeit durch Einführung
von Milliarden Lichtjahren abgetrennt zu halten versucht wird. Mit anderen Worten: Die Fernrohre starren nach oben in Sphären der Ewigkeit, die Menschen versuchen dann das, was sie sehen, in irdische Zeit- und Raumbegriffe zu übersetzen, ein Versuch, der natürlich die irdischen Begriffe sprengen muss. 500 Meter Ewigkeit in der Höhe werden dabei zu 500 Millionen Lichtjahren auf der Erde, worunter sich übrigens auch kein Professor mehr etwas vorstellen kann, denn diese Zahl hat zu viele Nullen, d.h. Ewigkeits-Elemente
in sich!
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