Der Tod
Der Tod ist Trennung von Gott in verschiedenen Stufen. Nach der Schrift ist der Tod aber vor allem eigentlich eine schreckliche Persönlichkeit, ein gewaltiger Engelfürst, der stärkste Untergebene Satans. Der Tod gehört in die Reihe der Fürsten und Gewaltigen, Obrigkeiten und Weltbeherrschern dieser Finsternis (Eph. 6, 12). Man beachte dazu etwa Hebr. 2, 14; Offb. 20, 14; l. Kor. 15, 54 + 55. In Gethsemane rang der Herr mit dem Tode.
Daneben spricht die Schrift aber auch von Finsternisräumen als Tod. Raum gehört zur Person! Nach Offb. 20, 13 geben einmal drei verschiedene Totenräume die in ihnen befindlichen Toten heraus, damit diese nach ihren Werken gerichtet würden: das Meer, der Tod und der Hades. Die beiden letzteren, der Tod und der Hades, werden einmal in den zweiten Tod, den Feuersee, geworfen werden. Zuletzt aber wird der Tod als letzter Feind abgetan sein, als Persönlichkeit und als Raum oder Anzahl von finsteren Aufenthaltsräumen
nicht mehr existieren, denn diese Finsternisräume unter der Erde werden vom Licht der Erlösung durchdrungen werden, und „der Tod wird nicht mehr sein" (Offb. 21, 4). (Wohl weil die Erde inzwischen verklärt oder durchsichtig und durchlässig für Licht geworden sein wird!)
In die unteren Teile der Erde ist der Herr nach dem Zeugnis von Eph. 4, 9 hinab gestiegen. „Der hinab gestiegen ist, ist derselbe, der auch hinauf gestiegen ist über alle Himmel, auf dass er das All in die Fülle (oder Vollständigkeit) führe" (andere übersetzen: „um das All mit Seiner Gegenwart zu erfüllen") (Eph. 4, 10). Zum All gehören auch die äußeren und äußersten Finsterniswelten unter der Erde. Auch sie werden also einmal im Lichte der Gottverbindung strahlen. Die Erde wird
zuerst in dieses Licht
kommen, aber dann das, was unter der Erde ist.
Es gibt Ausleger, die meinen, die „untersten Örter der Erde" seien die Vertiefungen auf ihr, die unter dem Meeresspiegel liegen, also z.B. das Tote Meer und der Jordangraben. Aber das heißt wohl, diese Örter etwas zu harmlos zu nehmen. Aber soviel ist wohl richtig, dass diese untersten Örter der Erde noch zur Erde gehören, nicht zu den Sphären unter der Erde.
Hes. 26, 19 - 20a spricht von einem geheimnisvollen „Volke der Urzeit" in den untersten Örtern der Erde, „in den Trümmern von der Vorzeit her". Diese untersten Örter der Erde erinnern an den untersten Scheol, in den das Zornfeuer Gottes hinein brennt (5. Mo. 32, 22). In den untersten Örtern der Erde werden auch die Seelen gebildet nach dem Wort in Ps. 139, 15 + 16: „Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt
wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. Meinen
Keim (ungeformte Masse) sahen deine Augen, in dein Buch waren eingeschrieben und gebildet die Tage, als noch keiner in die Wirklichkeit getreten war." Dazu sagt Jer. 1, 5: „Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschoße hervorkamst, habe ich dich geheiligt..." Darnach wird der Körper des Menschen im Leibe der Mutter gebildet, die Seele aber, sein Ich, im Verborgenen in den untersten Örtern der Erde gewirkt! Der Geist aber kommt von Gott! Bei der
Auflösung
der Menschenpersönlichkeit im Tod geht dieser Prozess rückwärts: Der Leib wird wieder zur Erde, von deren Material er genommen ist, die Seele geht ins Totenreich, in die untersten Örter der Erde, der Geist geht zu Gott, der ihn gegeben hat.
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